Copyright Text und Bilder Anke Junginger
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) mit seinen auffallenden Blüten zählt laut Sagen und Legenden zu den Pflanzen des Elfenvolkes. So glaubte man, dass die Elfen die wunderschönen rosafarbenen Blüten mit ihren roten Tupfen als Kopfbedeckungen und Hüte verwenden. In Irland schützte man sich in den alten Tagen mit dem Roten Fingerhut gegen den bösen Blick. Auch seine Heimat findet der Rote Fingerhut an Plätzen, wo sich die Elfen wohlfühlen: so wächst er sehr gerne in Wäldern entlang von Wegen und auf Lichtungen. Seine Farbe ist Rosa mit Purpurrot und seine Blüten-Glöckchen zeigt er von Juni bis August und er kann bis zu 150cm hoch werden.
In England und Irland nennt man den Roten Fingerhut auch „purple foxglove“, also Purpurner Fuchshandschuh. Man erzählte sich, dass die Elfen den Füchsen lernten, die Blumenglöckchen zu läuten um sich gegenseitig vor den Jägern zu warnen. Außerdem sollen sich die Füchse die Blüten über die Pfoten gestreift haben, um so auf leisen Sohlen die Hühnerställe unsicher zu machen. Die wildwachsende Pflanze galt vor allem im Mittelalter als magische Pflanze, die Schutz schenkt und die Verbindung zu den Elfen herstellt. Geheimnisvoll und märchenhaft wirkt die Pflanze aber nicht nur durch diesen überlieferten Volksglauben, denn da es sich auch um eine hochgiftige Pflanze handelt, umgibt sie noch die Aura einer schaurigen doch wunderschönen Gefahr die den Tod bringen kann. Aber in der Medizin kennt man auch eine andere Seite des Roten Fingerhuts: hier gilt er richtig angewendet als Heiler, vor allem bei Herzproblemen.
Fingerhut tanzt im Wind, die Glöckchen wiegen sich geschwind.
Von Elfen umgeben ist Magie nicht weit –
schenkst Schutz und Heilung,
doch auch den Tod zu mancher Zeit.
Dein purpurnes Kleid zeigt wer Du bist:
Versteckst Dich nicht, so leuchtend hell
und zeigst uns den Weg zu den Elfen ganz schnell.
- Blumengedicht Anke Junginger -