Copyright Einleitung und Bilder Anke Junginger
Gedichte über Bäume und Zitate
Bäume an sich sind reine Poesie – sie wandeln sich mit der Jahreszeit und zeigen sich stets voller zauberhafter Schönheit. Wenn das erste zarte Grün der Blätter sprießt und der Frühling erwacht, sind sie voller Lebenskraft und wir spüren den Neubeginn: Freude auf die Wärme und das Licht nach langen kalten Tagen. Dann erscheinen Blüten, je nach Art einfach eine Pracht! Zarteste Schönheit – ein Leuchten, sogar in der Nacht, wenn man an die wunderschöne Blüten der Apfelbäume oder Kirschen denkt. Im Sommer ist ihr grünes Blätterdach ein Schutz gegen die sengende Sonne und ein schützendes Dach bei plötzlichen Regenfällen. Im Herbst glüht ihr Kleid in allen Farben – eine letzte Pracht, ein Feuerwerk an Farben, ein wahres Geschenk vor dem langen, dunklen Winter. Und dann verlieren sie ihr Kleid – sie zeigen sich puristisch, so wie sie wirklich sind – sie zeigen uns ihre Äste, verschlungen, hochgestreckt und voller Persönlichkeit. Gerade so als wollten sie sagen: Seht uns an, so sind wir wirklich! Wir ruhen und schöpfen Kraft – doch bald ist es wieder so weit und wir begrüßen gemeinsam mit euch den Frühling...
Bäume faszinieren – und doch sind sie für uns so normal, dass wir sie oft schon gar nicht mehr wahrnehmen. Dabei sind sie doch voller mythologischer Bedeutung, Sagen und Legenden, Brauchtum und Märchen ranken sich um sie. Es wird Zeit sich wieder mehr mit der Magie und der Kraft der Bäume zu befassen:
Habt ihr schon einen Hausbaum gepflanzt? Die Bäume in eurer Straße genau betrachtet und ihre Pracht bewundert? Habt ihr einmal bewusst die untergehende Sonne durch die Zweige eines Baumriesen betrachtet? Habt ihr einmal den Regentropfen gelauscht, die erst sanft, dann heftig auf die Blätter prasseln? Habt ihr schon einmal einen Baum umarmt, ihm gedankt für reiche Ernte oder den Schatten den er spendet? Ganz einfache Dinge – doch genau das kann uns verändern – unsere Sichtweise, unsere Verbindung zur Natur und zum Göttlichen.
Gedanken eines Baumes
Bist Du schon jemals verweilt? Bist Du schon einmal nicht vorbeigeeilt? Hast Du schon einmal erkannt, von meiner Schönheit und Stärke gebannt, welche Kraft mich durchströmt, wie das Leben durch mich spricht – doch so oft siehst du mich nicht... Halte ein, werde gewahr, dass ich schon immer dein Bruder war. Ich fühle, ich strebe zum Licht, verdiene Achtung – vergiss mich nicht. Schenke dir Schutz vor Regen, beschatte dich, voller Liebe für die Menschen erblühe ich. Sieh’ zu mir auf, trete heran – Himmel und Erde sind mir zugetan. Ich flüstere dir zu die Geheimnisse der Welt – Ich kann dich lieben, kann dich heilen – Doch dazu musst du wenigstens kurz verweilen.
Sieh’ mich an, erkenne mich, denn ich bin dein Bruder, vergiss’ mich nicht!
- Anke Junginger -
Lichtvoller Zauber unter bunten Blättern
Umgeben von Bäumen – dichter dunkler Wald,
durchbrochen von Lichtinseln auf die noch Sonne fällt.
Wärmender Glanz und sanfter Schein, führen uns in dieses Licht hinein.
Tanken die Kraft und spüren das Leben,
an diesem Ort ist alles durchdrungen von Segen.
Verbunden, verwoben ein Kosmos für sich –
Eine Insel aus Licht, auch wenn ein Schatten dich trifft:
Fühle Befreiung und spüre die Macht, die tief in den alten Wurzeln wacht.
Die Wipfel und Blätter umspielt vom Wind, Leichtigkeit an Raum gewinnt.
- Copyright: Anke Junginger -
Die dunkle Jahreszeit ist manchmal ein bisschen wild - sie zeigt ganz ungeschminkt ihr Gesicht. Wie Waldwesen, die in Wurzeln leben, im Sommer gut versteckt hinter Laub, blicken sie uns jetzt an. Irgendwie vertraut, irgendwie uralt, wie die Seele des Waldes selbst... Ein Gruß der Waldwesen, der uns zeigt, dass nicht immer alles schön sein muss. Charakter ist alles und das Herz muss am rechten Fleck sein - und da kann man dann auch eine lange Hexennase haben ;-) Erkennt ihr das Waldwesen? Wie eine kleine Hexe, die sich im Profil zeigt... Habt einen schönen Abend und kuschelt Euch schön aufs Sofa. Als kleine Lektüre noch ein winterliches Gedicht, um zur Ruhe zu kommen und die dunkle Jahreszeit zu genießen:
Herbstgedicht
Düster und kalt, auf dem Weg durch den Wald.
Durch raschelndes Laub, geheimnisvoll und leise -
wie auf einer magischen Reise.
Fernab der Zeit,
wo Bäume sich verwandeln in fantastische Wesen,
der Nebel wie eine Brücke die Welten verwebt.
Wo Erdtöne sanft sich zeigen,
wo Sträucher sich am Wegesrand verneigen.
Hier zeigt sich was wirklich wichtig und wahr -
fernab der Hektik, der Natur so nah.
Düster und kalt, auf dem Weg durch den Wald.
- Copyright: Anke Junginger -
Allmächtiger im Wald! Ich bin selig, glücklich im Wald. Jeder Baum spricht durch dich. O Gott, welche Herrlichkeit, in einer solchen Waldgegend.
- Ludwig van Beethoven, 1770 - 1827 -
Die Eibe Schlägt an die Scheibe, Ein Funkeln Im Dunkeln, Wie Götzenzeit, wie Heidentraum, Blickt ins Fenster der Eibenbaum.
- Theodor Fontane, 1819 - 1898 -
Glaube mir, ich hab's erfahren, du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern - Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.
- Bernhard von Clairvaux, 1091 - 1153 -
Wald, du heilige Wolkenwiege, Weiß ich doch geheime Stiege - Im Walde jeder einzelne Baum Hat seinen Wuchs, hat seinen Traum.
- Hermann Claudius -
Wenn ich mir je ein Haus baue, so muss es einen Hof umschließen, in dessen Mitte ein riesiger Baum steht. Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn...
- Christian Morgenstern, 1871 -1914 -
Wer die Welt nicht von Kind auf gewohnt wäre, müsste über ihr den Verstand verlieren. Das Wunder eines einzigen Baumes würde genügen, ihn zu vernichten.
- Christian Morgenstern, 1871 -1914 -
Wie mag in einem rechten Sturm ein Baum zum Gefühl seiner selbst kommen! Wie wunderbar ist eine Birke im Sturm! Wie göttlich graziös! Wie unsagbar malerisch!
- Christian Morgenstern, 1871 -1914 -
Die heilende Wirkung des Waldes:
Nur der Einsame findet den Wald; wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur seine Bäume bleiben zurück. Die wildesten Konflikte lösen sich nicht in Tränen und nicht in Blut, sondern nur im reinen Tau des Waldes.
- Peter Rosegger, 1843 - 1918 -
Welt und Wald
Einmal um´s andere vom Lenzhauch geschwellt, ruf ich: wie schön ist´s, wie schön ist die Welt! Ich wollte sagen: wie schön ist´s im Wald! Denn der Wald ist mein Aufenthalt, und die Welt hat über mich keine Gewalt.
- Friedrich Rückert, 1788 - 1866 -
"Möge Dir stets gelingen Dein Ziel zu erreichen,
möge Dich stets mein Schutz begleiten,
mögest Du stets in Fülle leben,
mögest Du nur Segen erleben,
die Natur heilt auf wundersame Weise
und führt zu Vollendung und Weisheit, unendlich und leise."
- Segensspruch, Anke Junginger –
"Aus Dir selbst entspringt die Kraft des Lebens,
die allen Wesen gegeben.
Aktiviere diese Kraft in Dir -
ein Geschenk des Göttlichen,
das Dir mit seinem Hauch das Leben geschenkt!"
- Segensspruch, Anke Junginger –